Fincamond by Farohi Eva-Maria

Fincamond by Farohi Eva-Maria

Autor:Farohi, Eva-Maria [Farohi, Eva-Maria]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: romance, anTina
ISBN: 9781503953109
veröffentlicht: 2015-11-09T23:00:00+00:00


Pünktlich stand Lisa vor der Gestoria.

Von den Kollegen traf einer nach dem anderen ein. Alle schienen sich zu freuen.

Schon der erste Kunde, der am Morgen die Agentur betrat, war Deutscher.

»Kannst gleich du übernehmen. Der war schon hier. Wollte aber mit einem deutschen Spezialisten sprechen«, raunte Cati ihr zu.

»Ist jetzt endlich ein Fachmann anwesend?«, hörte Lisa die Stimme des Mannes.

»Na denn, auf in den Kampf«, dachte sie, während sie möglichst selbstsicher auf ihn zuging.

»Doktor Wernberg. Ich bin Rechtsanwältin. Was kann ich für Sie tun?«

Er wollte ein Auto ummelden und eine Versicherung abschließen. Cati wich nicht von Lisas Seite, sprang sofort ein, wenn sie gebraucht wurde.

Der Mann, hochzufrieden, dass er nunmehr in der Chefetage betreut wurde, merkte gar nicht, wie Lisa, sobald es um fachliche Details ging, an Cati delegierte.

Er erhielt eine Aufstellung der benötigten Dokumente sowie eine Kostenübersicht und zog befriedigt von dannen, nicht ohne sich bei Lisa für deren kompetente Beratung bedankt zu haben.

Lisa begleitete ihn zur Tür, dann suchte sie nach Cati. »Danke, du warst großartig.«

»Du warst großartig. Ich habe gerade zu Jaime gesagt, dass du soeben dein erstes Geschäft machst.«

»Also gut, dann aber an die Arbeit. Bitte erklär es mir noch einmal. Was genau braucht man, wenn man ein Auto anmelden will?«

Die Zeit verging wie im Flug. Erst als Cati sie mahnte, Pause zu machen, merkte Lisa, wie spät es war.

»Geh du nur, ich lese mir inzwischen alles nochmals durch.«

»Du musst eine Pause machen, so wie alle. Befehl vom Chef.«

Am Nachmittag konnte sie einen weiteren Kunden bereits alleine beraten und alle nötigen Unterlagen zum Thema zusammensuchen.

»Was machst du denn hier?«

Sie war so völlig auf ihre Arbeit konzentriert, dass sie Antonio überhaupt nicht bemerkt hatte. Jetzt stand er vor ihr und sah sie dermaßen fassungslos an, dass sie lachen musste.

»Ich habe einen Job. Bin zwar erst in der Probezeit, aber wenn ich mich genügend anstrenge, nimmt mich der Chef vielleicht«, zog Lisa ihn auf.

Sie kam um den Schreibtisch herum, streckte sich und erklärte: »Ich helfe hier ein wenig aus. Bei der Beratung der deutschen Kunden. In Wahrheit machen es natürlich die anderen hier. Ich bin sozusagen die deutsche Vermittlungsposition.«

»Den Eindruck hatte ich überhaupt nicht. Vielmehr hast du agiert, als hättest du dein Leben lang nichts anderes gemacht.«

»Ich bitte dich«, sagte Lisa, ob des Kompliments doch geschmeichelt, »es ging um eine ganz einfache Autoummeldung. Steht ohnehin alles auf dem Infoblatt. Der Rest ist Small Talk. Alles für die Zufriedenheit unserer Kunden.« Sie grinste.

»Du bist wirklich immer für eine Überraschung gut. Du kannst kochen, backen, versorgst den Hund, als hättest du immer schon einen gehabt, lernst Spanisch im Vorübergehen – am Schluss vertrittst du hier glatt noch den Chef, und das alles in zwei Monaten. Hoffentlich hilfst du nicht auch noch bei uns in der Klinik aus, sonst kann ich meinen Job an den Nagel hängen.« In gespielter Verzweiflung schüttelte Antonio den Kopf.

»Lob mich nur weiter so, und ich werde ganz eingebildet werden«, bremste ihn Lisa, der die Anerkennung unglaublich gut tat.

Als sie am Abend nach Hause fuhr, war sie beinahe euphorisch.



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